Was sind Zeigerpflanzen?

Zeigerpflanzen sind Pflanzenarten, die auf bestimmte Umweltbedingungen hinweisen können, basierend auf ihrem Vorkommen oder ihrem Verhalten in einem Ökosystem. Sie dienen als Indikatoren für spezifische Umweltfaktoren wie Bodenbeschaffenheit, Feuchtigkeit, pH-Wert, Lichtverhältnisse oder Nährstoffgehalt.

Indem man das Vorkommen von Zeigerpflanzen beobachtet, kann man Rückschlüsse auf die Umweltbedingungen in einem bestimmten Lebensraum ziehen. Zum Beispiel können bestimmte Pflanzenarten darauf hinweisen, dass der Boden sauer ist, während andere auf einen hohen Feuchtigkeitsgehalt oder auf nährstoffreichen Boden hinweisen können.

Für uns Gärtner in Kleingärten können Kenntnisse über Zeigerpflanzen sehr nützlich sein, um den Zustand des Bodens und die Umweltbedingungen in unseren Gärten besser zu verstehen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie wir von Zeigerpflanzen profitieren können:

1. Bodenqualität einschätzen 

Das Vorkommen bestimmter Zeigerpflanzen kann auf den pH-Wert, die Bodenfeuchtigkeit oder den Nährstoffgehalt des Bodens hinweisen. Indem wir die Pflanzen in unseren Gärten beobachten, können wir Rückschlüsse auf die Bodenqualität ziehen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Bodenverbesserung ergreifen, wie z.B. das Hinzufügen von Kompost oder das Anpassen des pH-Werts.

2. Bodenverbesserung gezielt vornehmen 

Basierend auf den Erkenntnissen über die Bodenqualität können wir gezielte Maßnahmen zur Bodenverbesserung ergreifen, um optimale Bedingungen für das Pflanzenwachstum zu schaffen. Zum Beispiel können wir saure Böden kalken oder nährstoffarme Böden mit organischem Material anreichern.

3. Pflanzenauswahl und -anbau 

Durch das Wissen um die Vorlieben bestimmter Pflanzenarten hinsichtlich Boden und Umweltbedingungen können wir geeignete Pflanzen für unseren Garten auswählen und diese erfolgreich anbauen. Wir können Pflanzen wählen, die gut zu den vorhandenen Boden- und Umweltbedingungen passen und somit das Wachstum und die Ernteerträge optimieren.

4. Ökologische Vielfalt fördern 

Zeigerpflanzen können auch dazu beitragen, die ökologische Vielfalt im Kleingarten zu fördern, indem sie als Anhaltspunkte für die Auswahl von Pflanzenarten dienen, die Lebensraum und Nahrung für verschiedene Tierarten bieten. Durch die gezielte Auswahl von Pflanzen können wir dazu beitragen, ein ausgewogenes ökologisches Gleichgewicht in unserem Garten zu schaffen und die Artenvielfalt zu unterstützen.

Insgesamt können uns Kenntnisse über Zeigerpflanzen dabei unterstützen, unsere Gärten effektiver zu pflegen, das Pflanzenwachstum zu optimieren und eine gesunde und nachhaltige Umgebung zu schaffen.

Übersicht wichtiger Zeigerpflanzen

Ackerkratzdistel, Ackerschachtelhalm, Beinwell (Symphytum officinale), Huflattich (Tussilago), Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens), Löwenzahn, Stumpfblättriger Sauerampfer, Wegerich-Arten (Plantago)

Hasenklee (Trifolium arvense), Klatschmohn, Königskerze (Verbascum), Schafgarbe, Vogelfuß (Ornithopus), Vogelmiere, Wolfsmilch

Ackerhohlzahn (Galeopsis), Färberkamille (Anthemis tinctoria), Leimkraut (Silene), Mauerpfeffer-Arten, Natternkopf, Quendel (Thymus), Storchschnabel (Geranium), Wiesensalbei, Wolfsmilch, Wundklee

Ackerminze, Ackerschachtelhalm, Gänsefingerkraut (Potentilla anserina), Hahnenfuß, Kümmel (Carum carvi), Mädesüß (Filipendula ulmaria), Moose, Scharbockskraut (Ficaria verna), Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Sumpf-Ziest (Stachys palustris), Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris), Wiesenknöterich (Bistorta officinalis), Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)

Ackerminze (Mentha arvensis), Arnika (Arnica), Borstgras (Nardus stricta), Ehrenpreis, Gänseblümchen, Heidekraut (Erica), Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella), Moose, Sauerklee (Oxalis), Schmalblättriges Weidenröschen (Chamaenerion angustifolium)

Ackergauchheil (Anagallis arvensis), Ackerwinde (Convolvulus arvensis), Klatschmohn (Papaver rhoeas), Kleiner Wiesenknopf, Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans), Leinkraut (Linaria), Natternkopf (Echium vulgare), Odermennig (Agrimonia eupatoria), Ringelblume (Calendula officinalis), Stumpfblättriger Ampfer, Wegwarte (Cichorium intybus), Wiesensalbei (Salvia pratensis), Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense), Wundklee (Anthyllis vulneraria)

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense), Blutwurz (Potentilla erecta), Dost (Origanum), Gänseblümchen, Habichtskraut (Hieracium), Hauhechel (Ononis spinosa), Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor), Labkraut (Galium), Margeriten (Leucanthemum), Mauerpfeffer (Sedum), Wilde Möhre (Daucus carota)

Ackerkratzdistel (Cirsium arvense), Brennnessel (Urtica), Brombeere (Rubus fruticosus), Gundermann (Glechoma hederacea), Kletten-Labkraut (Galium aparine), Knoblauchrauke (Alliaria petiolata), Löwenzahn (Taraxacum officinale), Nelkenwurz (Geum), Springkraut (Impatiens), Steinklee (Melilotus), Taubnessel (Lamium), Vogelmiere (Stellaria media), Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa)

Brennnessel, Ehrenpreis (Veronica), Franzosenkraut (Galinsoga), Giersch (Aegopodium podagraria), Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris), Holunder (Sambucus), Kamille (Matricaria recutita), Melde (Atriplex), Schafgarbe (Achillea), Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius), Vogelmiere, Wolfsmilch (Euphorbia)